Sinn verlängert als ifo Präsident

Autor/en
Philip Plickert
Presseecho, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.03.2013, Nr. 56, S. 14

Deutschlands streitbarster und bekanntester Ökonom, Hans-Werner Sinn, bleibt dem Ifo-Institut drei Jahre länger als Präsident erhalten. Sinn, der an diesem Donnerstag 65 Jahre alt wird, hat seinen Vertrag als Chef des Münchner Wirtschaftsforschungsinstituts nochmals verlängert. Zuletzt hat sich Sinn wie kaum ein anderer deutscher Ökonom in der Debatte über die Euro-Schuldenkrise engagiert, etwa mit seinem Buch über die "Target-Falle". Er gehört zu den schärfsten Kritikern der "Euro-Rettungspolitik". An Ruhestand ist da nicht zu denken. "Das ist die aufregendste Zeit meines Lebens", sagte er jüngst. "Noch aufregender als der Beginn meiner Studienzeit in der Studentenrevolte 1968. Da kann man nicht im Sessel sitzen und Däumchen drehen." Allerdings nimmt er eine halbjährige Auszeit von den administrativen Aufgaben am ifo Institut und von den Vorlesungen im Sommersemester an der Münchner Universität, wo der gebürtige Westfale seit 1984 Professor ist. Sinn will das "Sabbatical" nutzen, um in Amerika Vorträge zu halten und weiter zu forschen.