Kommt die "Basarökonomie"?

Presseecho, Wasserburger Zeitung (OVB), 21.01.2006, S. 18

OVB-Wochenendfrage: Mit Wirtschaftswissen gewinnen

Rosenheim (re) - Auch an diesem Wochenende gibt's wieder 50 Euro für Wissen zu gewinnen. Die OVB-Wochenendfrage, die wie immer vom Finsterwalder-Gymnasium in Rosenheim ausgetüftelt wurde, kommt diese Woche aus dem Fachbereich Wirtschafts- und Rechtslehre:

Bei Wirtschaftswissenschaftlern herrscht nicht immer Einigkeit. Im vergangenen Jahr hat der Begriff "Basarökonomie" zur lebhaften Diskussion beigetragen. Der Präsident es Münchner ifo-Institutes für Wirtschaftsforschung, Hans-Werner Sinn, vertritt engagiert die Meinung, dass Deutschland sich auf dem Weg in eine Basarökonomie befindet. Davon ist das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln überhaupt nicht überzeugt. Was versteht man unter der Hypothese der "Basarökonomie"?

a) Der Begriff "Basar" umschreibt ein orientalisches Händlerviertel, in dem meist räumlich begrenzt nur eine einzige Warengattung wie Gewürze, Lederprodukte oder Kleidung feilgeboten wird. Im Rahmen der internationalen Arbeitsteilung zeigt nun auch Deutschland diese Tendenz der Konzentration auf die Produktion nur noch weniger Güterarten wie beispielsweise Autos. Dies entspricht dem Basarcharakter.

b) Ein immer größerer Teil der deutschen Exportwaren wird nicht mehr im Land produziert, sondern als Vorleistung aus anderen Ländern bezogen. Deutschland wird somit immer mehr zur Handelsdrehscheibe (Basar). Das bedeutet, dass Produkte nur noch durch das Land durchlaufen und nicht dort hergestellt werden. Ein Verlust an inländischer Wertschöpfung und heimischen Arbeitsplätzen wird dadurch befürchtet,

c) Basarökonomie bezieht sich auf das unübersichtliche Treiben auf einem orientalischen Markt. Da Deutschland immer mehr Kompetenzen an die EU abgeben muss, wird die rechtliche und wirtschaftliche Lage im Inland stets verworrener und kann nur noch sehr beschränkt beherrscht werden. Ein Beispiel für den abhanden gekommenen ökonomischen Überblick ist die konfuse Lage auf dem Arbeitsmarkt.

Teilnehmen können alle Schüler, Studenten und Auszubildenden. So wird's gemacht: Zeitung aufschlagen, Fragen lesen, nachdenken, Telefonhörer schnappen und unter Telefon 0137/93 76 100 (ADT, 0,49 Euro pro Anruf aus dem deutschen Festnetz) bis Sonntag, 24 Uhr, Name, Vorname, Wohnort, Telefonnummer und den richtigen Lösungsbuchstaben durchgeben.

Mitarbeiter des OVB-Medienhauses und deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.