Die Basar-Ökonomie. Deutschland: Exportweltmeister oder Schlusslicht? (Bazaar Economy. Germany – World Export Champion or Economic Slowcoach?)

Hans-Werner Sinn

Econ: Berlin 2005, 249 pages (two hardcover editions and one paperback edition, Econ; 1 paperback edition, Bundeszentrale für politische Bildung; audiobook, Radioropa, 2005, three editions).

The German economy is an enigma. It is the world vice-champion in exports but also Europe’s laggard in economic growth and it suffers from mass unemployment. This book tries to explain this enigma by attributing both phenomena to the high and rigid German wage costs. On the one hand, due to high wage costs Germany is developing relatively fast into a bazaar economy and thus more goods pass through the country in relation to the export-induced value added. Components produced cheaply abroad are assembled in Germany, labelled “Made in Germany” and sold for high prices. On the other hand, people and capital are forced out of the labour-intensive sectors into the export sectors where they are most able to withstand the pressure from foreign, low-wage competitors. A pathological over-expansion of value added in exports is added to the exaggerated development of the flow-through of material. Export boom, weak economic growth and unemployment are the common features of a country that is currently incapable of using the forces of globalisation to its own advantage.

Hans-Werner Sinn argues that Germany will only be able to gain new trade advantages from globalisation if it makes its labour markets more flexible. To prevent social ruptures he calls for a reform that would make the social state a partner instead of a competitor of the private sector. Wage subsidies instead of substitute wages is what is now required. Welfare-to-work and early retirement with actuarially correct deductions plus the option of continuing to work are concrete examples of this requirement.

This book is a reaction to the intense discussion touched off by Sinn’s bestseller, Ist Deutschland noch zu retten? and contains further thoughts on how Germany can prevail in an era of a rapidly expanding globalised economy. The concept “bazaar economy” provides the occasion for discussing Germany’s more fundamental structural problems. The author used the concept “bazaar economy” for the first time on 15 November 2003 in his speech (Deutschland-Rede) at the Schloss Neuhardenberg Foundation.

Details

Die Basar-Ökonomie. Deutschland: Exportweltmeister oder Schlusslicht? 

by Hans-Werner Sinn 

Econ: Berlin, 2nd edition 2005, 249 p. 

ISBN: 343018536X, 14,95 € (CLOTH) 

Paperback: 

1st edition April 2007, 

ISBN 978-3-548-36944-0 

8,95 € (Germany), 9,20 € (Austria)



Audios: 

5 Audio-CDs, 1 Bonus-CD (mp3 format),approximately 5:05 hrs.

Sprecher: Wolfgang Höltzel 

Publisher: TechniSat Digital; edition: 1 (May 2006) 

Language: German

ISBN 3939048828, 19,95 €

Ifo Press Release

New book by Hans-Werner Sinn: Die Basar-Ökonomie. Deutschland: Exportweltmeister oder Schlusslicht? (The bazaar economy. Germany: world export champion or economic laggard?), 14.10.2005.

Preprint

„Arbeiter sind die Verlierer“Welt am Sonntag, 16.10.2005.

„Lohnkosten sind das zentrale Problem“, Welt am Sonntag, 09.10.2005.

Book Reviews

De zwarte markt van Europa, FEM Business, 25.02.2006, Presseecho.

„Mit Österreichs Löhnen wettbewerbsfähig“Der Standard, 12.01.2006, S. 17.

NachgeschlagenNeue Osnabrücker Zeitung, 22.11.2005, Presseecho.

Wer bietet mehr?Rheinischer Merkur, 10.11.2005, Presseecho.

Wege aus der Krise, Börsenblatt, 08.11.2005, Presseecho.

Zweifelhafter Export-Boomn-tv.de, 07.11.2005, Presseecho.

Die Basar-ÖkonomieBadische Zeitung Online, 07.11.2005, Presseecho.

Das Problem oder die LösungSüddeutsche Zeitung, 05.11.2005, Presseecho.

Das Buch provoziert, Interview mit Hans-Werner Sinn, Manager Magazin 12/2005, 04.11.2005.

Supernova der WirtschaftWirtschaftsWoche, 03.11.2005, Presseecho.

„Keine Argumente“Welt am Sonntag, 30.10.2005.

Basar-FieberFrankfurter Rundschau, 29.10.2005, Presseecho.

Ökonomie-Märchen entlarvtWiener Zeitung, 27.10.2005, Presseecho.

„Die Industrie wandert ab“Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 16.10.2005.

Book Reviews (Amazon)

Schluss mit der Lüge!

Rezension bei  Amazon

"Es ist erstaunlich, wie sehr sich die Menschen und vor allem auch die Meinungsbilder in diesem Land an dem Weltmeistertitel in der Disziplin Export festhalten. Daher ist es wahrlich an der Zeit gewesen, mit diesem fast schon mystischen Thema aufzuräumen. Ich habe bereits das erste Buch von Prof. Sinn mit sehr viel Begeisterung gelesen und war nun auf die Fortsetzung aufmerksam geworden, die nicht weniger interessant ist. In diesem Buch nun also wird mit der weit verbreiteten Lüge aufgeräumt, dass wir ja nichts zu befürchten haben, da wir ja den stärksten Export der Welt habe, der uns als Motor weiter nach vorn treibt. Nun das ist, wie man es nicht nur in diesem Buch, sondern auch anderswo erfahren kann, absolut neben der Realität. Die Statistiken attestieren uns zwar einen fantastischen Export, aber sie zeigen nicht, was dahinter steckt. Wie so oft im Leben geht es eben nicht um das, was einem so auf dem silbernen Tablett (in Form von Statistiken) serviert wird, sondern geht es um die Hintergründe. Um es ganz einfach auszudrücken, die meisten Exportgüter werden in anderen Ländern gebaut, nach Deutschland gebracht, dann wird das ganze zum Endprodukt zusammengeschraubt und mit dem wunderschönen Aufkleber "Made in Germany" versehen, damit es sich besser verkauft, und dann veräußert. An dem Wertschöpfungsprozess und dem Ertrag an eben jenem haben andere ihren Anteil und das ist das traurige an der Lage, es gibt erstklassige Produkte aus Deutschland bzw. von deutschen Unternehmen, nur haben wir den geringsten Ertrag davon.

Ein weiterer Punkt in diesem Buch ist die Richtigstellung der Thesen von Prof. Sinn, die oft missverstanden wurden, was sicherlich auch an der Komplexität des Themas liegt. Dies ist auch ein Punkt, der mir sehr am Herzen liegt. Es gibt kein Westentaschenbüchlein, das das gesamte Wirtschaftsgeschehen beschreibt. In den Wirtschaftswissenschaften ist es wie in allen anderen Wissenschaften, es gibt eine Menge Theorien, die nicht falsch und nicht richtig sind, was Theorien sowieso niemals sein können. Wenn man einem Ökonomen eine Frage stellt, bekommt man erstmal die Antwort: Es kommt darauf an! Das liegt vor allem daran, dass es sich um ein sehr komplexes Thema handelt. Daher wird es auch nie ein Buch oder Büchlein oder eine Theorie geben, die alles beschreibt, das ist de facto unmöglich, und das sollten die Menschen endlich akzeptieren, erstens, dass es ein komplexes Thema ist und zweitens, dass es kein Allheilmittel gibt. Ich wünsche diesem Buch viele Leser, allerdings mit dem Appel, dass man gewisse Dinge als nicht geschulter Ökonom erst einmal hinnehmen muss, da sie sich aus der gewöhnlichen Logik nicht sofort erschließen, was aber auf keinem Fall heißt, dass diese Theorien falsch sind. Als Beispiel möchte ich in diesem Zusammenhang Einsteins Relativitätstheorie heranziehen. Die wenigsten Menschen verstehen sie, aber alle sind davon überzeugt, dass sie wahr ist. In der Ökonomie gibt es Theorien, die die Wirklichkeit gut erklärt haben und erklären, aber keiner glaubt, dass sie wahr sind. Das ist sehr schade."

Rezensentin/Rezensent aus aus Freiburg i. Br., Baden Württemberg Deutschland , 23. Februar 2006

Kundenbewertung: 5 von 5 Sternen

Sinn hat sich um das Gemeinwesen verdient gemacht

Rezension bei  Amazon

"Die Exportweltmeisterschaft Deutschlands ist der argumentative Fels derjenigen, die meinen, die Arbeitslosigkeit in Deutschland sei Folge einer zu geringen Binnennachfrage, die durch Lohnerhöhungen und Ausweitung von Sozialtransfers zu bekämpfen sei. Die Wucht der Argumente, die Hans-Werner Sinn dagegen ins Feld führt, lassen diesen Fels zu einem Häuflein Staub zerbröseln. Kein Zweifel: Sinn hat den Dreh- und Angelpunkt der Debatte um die deutsche Krankheit für den Leser verständlich auseinandergelegt. Wer wissen will, wie der Tanker Deutschland wieder Fahrt aufnehmen kann, der ist mit diesem Buch bestens bedient."

Rezensentin/Rezensent aus NRW Deutschland, 3. Dezember 2005

Kundenbewertung: 5 von 5 Sternen

Professor Sinn stellt die Welt auf den Kopf!

Rezension bei  Amazon

"In seinem vorletzten Buch erwähnte HWS (Professor Hans-Werner Sinn) auf ein paar Seiten, Deutschland entwickle sich zu einer Basarökonomie. Darauf gab es ein großes Echo. Jetzt hat HWS dem Thema ein eigenes Buch gewidmet.

"Basarökonomie" ist eine Worterfindung von HWS. Bisher war dieses Phänomen völlig unbekannt. HWS behauptet der Exportboom Deutschlands sei nicht echt. Da fragte ich mich: wie bitte?! Behauptet der Herr Professor etwa, die Exportstatistiken sind falsch?! Nein, sagt der Professor, vordergründig stimmen die Statistiken, nur "dahinter" verberge sich manches. Das "dahinter" sei, dass die Güter, die Deutschland exportiert, mehr und mehr aus ausländischen teilen bestehen. Die Exporte seien also aufgebläht und das ganze System würde bald zusammenbrechen. Wahr ist daran, dass die Importe in den letzten Jahren auch gestiegen sind. Natürlich ist das so, weil Handel ist ja per Definition Austausch von Gütern. Eine Wirtschaft, die nur exportiert und nichts importiert ist nicht vorstellbar. Und natürlich ist das alles in den offiziellen Handelsstatistiken nachzulesen.

HWS behauptet die deutsche "Basarökonomie" sei ungesund und würde bald zusammenbrechen. Dann würde sich rächen, dass Deutschland "deindustriealisiert" ist und Deutschland würde auf einmal große Handelsbilanzdefizite bekommen. Eine schwere Wirtschaftskrise, dramatische Lohneinbrüche und steigende Arbeitslosigkeit wären die folge. Um dieser schweren Krise vorzubeugen, müßten Löhne und Sozialleistungen sofort gekürzt werden.

Mit dieser These wird HWS nicht nur von Gewerkschaftern und Linken angefeindet (Lafontaine nennt ihn Professor Unsinn). Auch die Wirtschaft und die Wirtschaftspresse wendet sich ab.

Auch ich wage zu behaupten, dass HWS sich mit seiner "Basar-Ökonomie" in eine Sackgasse manövriert hat."

Rezensentin/Rezensent aus Innsbruck, 30. November 2005

Kundenbewertung: 1 von 5 Sternen

Aufhören gegen den Wind zu segeln!!

Rezension bei  Amazon

" “Die Basar-Ökonomie“ kann als aktuelle Ergänzung zu “Ist Deutschland noch zu retten?“ gesehen werden. Gewohnt sachbezogen und ökonomisch fundiert gibt Prof. Sinn weitergehende Erläuterungen zu seinen dort aufgestellten Thesen und Antworten auf die Gegenargumentation seiner Kritiker. Im Mittelpunkt steht dabei der von ihm geprägte Begriff der “Basar-Ökonomie“.

Alle Sachverhalte werden ausführlich dargestellt und sehr überzeugend belegt. Seine wichtigsten Feststellungen sind die folgenden.

  • Deutschland hat mit seinen viel zu hohen Lohnkosten ein massives Struktur- und kein Konjunkturproblem! Das Stemmen gegen den unabdingbaren Faktorpreisausgleich durch die Globalisierung ist dumm und verheerend! So verpaßt unser Land die große Chance, die sich ihm hier bietet!
  • Die Export(vize)weltmeisterschaft ist kein Indiz für die Wettbewerbsfähigkeit des Landes! Kurzfristig bleiben die Unternehmen durch Verlagerung immer weiterer Teile ihrer Produktion in Niedriglohnländer (Basar-Effekt) konkurrenzfähig, die Arbeitnehmer sind und werden es nicht! Nur durch marktgerechte Löhne können wir langfristig wettbewerbsfähig bleiben!

Die Argumentation ist nach wie vor betont sachorientiert, die Ansprache gegenüber den Reformkritikern ist aber deutlich klarer geworden! Hierzu kann man den Autor nur beglückwünschen. Bei Leuten die zu einer ökonomisch fundierten Diskussion nicht bereit oder in der Lage sind, sich aber ständig lautstark und populistisch zu Wort melden, ist vornehme Zurückhaltung fehl am Platze!

Prof. Hans-Werner Sinn ist mit diesem Buch eine eindrückliche Untermauerung seiner Thesen und eine schlüssige Widerlegung seiner Kritiker gelungen! Es ist ein neuerlicher Aufruf endlich unser deutsches Erkenntnisproblem zu lösen und uns vernünftig auf die Herausforderungen der Globalisierung einzustellen und sie als Chance zu nutzen, bevor es zu spät ist! Es bleibt zu hoffen, daß wir in Deutschland nicht Realitätsverweigerung bis zum bitteren Ende betreiben und ihn befolgen!

Ein hervorragendes und mit geringen ökonomischen Kenntnissen sehr gut lesbares Buch! Unbedingt empfehlenswert für jeden der ernsthaft daran interessiert ist in der aktuellen Reformdiskussion die Spreu vom Weizen trennen zu können!"

Rezensentin/Rezensent aus Gummersbach Deutschland, 7. November 2005 

Kundenbewertung: 5 von 5 Sternen

Der Meister schlägt zurück

Rezension bei  Amazon

"... und trifft mit den Breitseiten gegen seine Kritiker wie immer voll ins Schwarze. Die Argumente sind wie gewohnt spitz formuliert und das Buch ist auch für nicht vorgebildete Leser verständlich.

Während die Herren Bofinger, Hickel und Horn gebetsmühlenartig wiederholen, Deutschland leide an einer zu schwachen Kaufkraft und die Arbeitslosigkeit sei konjunkturell bedingt, weist Sinn nach, dass das nicht stimmen kann.

  • nach Angaben der OECD sind sechs Siebtel der Arbeitslosigkeit nicht (!) konjunkturell bedingt
  • die eine Billion Euro, die bisher in die neuen Bundesländer flossen, waren ein riesiges Konjunkturprogramm und hätten die Arbeitslosigkeit verringern müssen (was nicht der Fall war, weil die Arbeitslosigkeit eben nicht aus einem Nachfragemangel herrührt)
  • nicht der private Konsum schwächelt, sondern die privaten Investitionen im Inland

Mit dem letzten Punkt sind wir schon beim nächsten Argument der Kritiker angelangt: "Deutschland ist Exportweltmeister". Um die keynesianischen (= nachfragepolitischen) Wirtschaftswissenschaftler mit ihren eigenen Waffen zu schlagen, verweise ich auf den keynesianischen Nobelpreisträger Paul Samuelson. In dessen Lehrbuch "Volkswirtschaftlehre" (15. Auflage von 1998) kann man auf Seite 483 lesen: "Wenn ein Staat mehr exportiert als importiert, investiert er den Überschuß (Nettoexporte) im Ausland. Diesen Posten nennt man Nettoauslandsinvestitionen." Sinn kommt ebenfalls zu diesem in der Wissenschaft allseits bekannten Ergebnis (Kapitalflucht), welches uns so große Probleme bereitet. Nicht von ungefähr ist der Staat durch unser gutes altes Stabilitätsgesetz verpflichtet, auch auf ein "außenwirtschaftliches Gleichgewicht" zu achten.

Sinn führt dann weiter aus, dass Deutschland sich langsam zu einer Basarökonomie entwickelt: Arbeitsintensive Tätigkeiten werden in Niedriglohnländer verlagert, die Vorprodukte importiert und hier dann nur noch veredelt. Die Löhne entwickeln sich durch die Globalisierung so, dass höher Qualifizierte mehr verdienen und weniger Qualifizierte weniger; die Lohnspreizung nimmt also tendenziell zu (siehe Bofinger: "Wir sind besser, als wir glauben", S. 241-45). Wir sind nicht nur Exportweltmeister, sondern exportieren auch unsere Arbeitsplätze ins Ausland. Das kann man nur stoppen, indem man den Standort Deutschland für Investitionen attraktiver macht. Der Autor weist nach, dass im Grunde Löhne und Steuern die einzigen wichtigen Standortfaktoren sind. Hier muss man zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit ansetzen.

Das führt im Schlusskapitel zu der "Aktivierenden Sozialhilfe", die der Autor schon in seinem letzten Buch "Ist Deutschland noch zu retten?" vorgeschlagen hatte: Die Löhne müssen sich wieder (ohne Beeinflussung durch den Staat und die Tarifkartelle) frei am Markt bilden können; dann werden weniger Arbeitsplätze ins Ausland verlagert und das Investieren in Deutschland lohnt sich wieder. Statt einer Sozialhilfe mit fester Höhe zahlt der Staat Lohnzuschüsse. Auf diese Weise können die Löhne sinken, ohne dass es Armut gibt (und der Staat spart auch noch dabei).

Kritiker behaupten, das Statistische Bundesamt und der Sachverständigenrat (die "Wirtschaftsweisen") hätten Sinns These der Basarökonomie widerlegt. Der Autor weist jedoch an Hand von Daten eben dieser Institutionen nach, dass er Recht hat. Es wird gesagt, dass Sinn in diesem Buch keine konkrete Zahl für die angestrebte Lohnsenkung nennt. Das braucht er auch nicht, weil er in diesem Zusammenhang auf sein letztes Buch verweist (s. o.; dort wird eine Lohnsenkung um durchschnittlich 15 Prozent gefordert, für gering Qualifizierte sogar um ein Drittel). Manchmal wird der Eindruck erweckt, die Prozentzahl in der Behauptung, ein zusätzlicher realer Euro Export ziehe 53 Cent exportinduzierte Vorleistungsimporte nach sich, sei nicht belegt. Da muss ich wohl ein anderes Buch haben; denn diese Zahl wird ausführlich besprochen. Eine Grafik, die aus Daten des Statistischen Bundesamtes erstellt wurde, veranschaulicht die Berechnung dieser Zahl.

Wer nur ein Buch zum Thema "Standort Deutschland" bzw. "Globalisierung" kaufen möchte, sollte sich dieses kaufen: Es wird alles von allen Seiten dargestellt und dann an Hand von harten Fakten nachgewiesen, welche Seite Recht hat."

Rezensentin/Rezensent aus Rinteln Deutschland, 21. Oktober 2005 

Kundenbewertung: 5 von 5 Sternen

Gut recherchiert - aber streitbar!

Rezension bei Amazon

" "Ist Deutschland noch zu retten?" So fragte Professor Sinn, der Chef des Ifo-Instituts, in seinem letzten Buch. Und er fuhr viele Zahlen und Statistiken auf, um zu belegen, dass Deutschland auf dem absteigenden Ast sitzt, dass die Löhne zu hoch sind und die Gewerkschaften zu mächtig. Sein Buch fand breite Zustimmung, wurde ein Bestseller.

In seinem neuen Werk "Die Basar-Ökonomie" schlägt der neoliberale Talkshowkönig in dieselbe Kerbe. Diesmal setzt er sich mit dem "Exportweltmeister" Deutschland auseinander, den er gar nicht dafür hält. Ist es nicht tatsächlich so, dass die Exportstatistik ein schöngefärbtes Bild der Wirklichkeit abgibt? Dass dort auch Artikel auftauchen, die zum Beispiel vom deutschen Discounter in seine Niederlassung in Österreich geliefert werden?

Professor Sinn hat wieder mit Akribie recherchiert. Er fährt Dutzende von Tabellen und Zahlen auf, um seine Sicht der Dinge zu belegen. Dabei geht ihm die Sprache noch etwas flüssiger als in seinem letzten Buch von der Hand, wenn er im Kaffeesatz dieser Zahlen liest. Seine Rhetorik ist dazu geeignet, viele Leser zu überzeugen.

Was ich bedauerlich finde: Sinn schießt sich aufs Negative ein! Er würdigt zu wenig, dass Deutschland mit seinen Exporten, auch wenn man einiges abzieht, vermeintlich moderne Staaten wie die USA oder Großbritannien um Längen überflügelt. Auch finde ich den fortgesetzten Appell, in Deutschland die Löhne zu senken und die Sozialleistungen abzubauen, als fragwürdig. Schließlich wird so die Kaufkraft der Deutschen weiter geschwächt und die Binnennachfrage im Keim erstickt.

Wer in der politischen Debatte mitreden will, sollte dieses Buch durchaus lesen, sich aber auch aus anderen Quellen informieren. Ich persönlich habe zum Beispiel durch "Die Reformlüge" von Albrecht Müller viel gelernt."

Rezensentin/Rezensent aus NRW Deutschland, 5. Oktober 2005 

Kundenbewertung: 3 von 5 Sternen

Aus der Amazon.de-Redaktion

"Kürzlich ernannte Bild Hans-Werner Sinn zum „Chefökonom Deutschlands“. Was einigermassen überrascht, wenn man das vorliegende Buch einer genaueren Betrachtung unterzieht. Denn der Münchner ifo-Chef lässt grobe Späne fallen. Seine Hauptforderung: Weg mit den hohen Löhnen, den starren Tarifen und den generösen Sozialleistungen. Die Industriearbeit in Deutschland müsse billiger werden, der Staat als Ausgleich fette Lohnzuschüsse zahlen.

Selbst der Exportboom steht auf Sinns Abschussliste. Er sei pathologisch aufgebläht und könne „eine Art Supernova sein, die dem Sterben des Sterns vorausgeht“. Denn während sich Deutschland damit brüstet, als „Kaufladen der Welt“ massenhaft Güter ins Ausland zu verkaufen, schrumpft ebenso dramatisch die heimische Fertigungstiefe und mit ihr die Zahl der Arbeitsplätze und das Wirtschaftswachstum insgesamt. Die „Basar-Ökonomie“ steigere zwar die Gewinne der heimischen Firmen und sei insofern nichts Negatives. Gleichzeitig aber breche die Industriebeschäftigung im Lande schneller weg, als irgendwo Ersatz geschaffen werden könne. Die Folge: Immer mehr Menschen verlieren ihren Job und wandern statt in andere Sektoren direkt in die Arbeitslosigkeit. „Die Arbeiter sind die Verlierer der Globalisierung“, klagt Sinn.

Nichts gegen flexible Löhne und gemäßigten Sozialstaat -- aber es darf bezweifelt werden, ob der von Sinn propagierte Billiglohn-Patriotismus den Patienten Deutschland wirklich genesen lassen kann. Denn krankt dieses Land wirklich in erster Linie am hohen Lohnniveau oder nicht vielmehr an der niedrigen Bereitschaft, sich zu wandeln und das Neue zuzulassen -- seien es technische, organisatorische oder gesellschaftliche Innovationen? Und signalisieren Lohnsenkungen nicht eher Qualitätsverlust denn Produktivitätsgewinn? Verführen Sie die Unternehmen nicht dazu, träge zu werden, sprich: ihre Wettbewerbsposition zu optimieren, ohne innovativ zu sein? Und macht die zwanghafte Fixierung auf die Arbeitskosten nicht blind für qualitative Standortfaktoren?"

Barbara Friedhelmi, Amazon.de-Redaktion