In der ZDF-Sendung "Markus Lanz" trafen am Dienstagabend zwei klare Positionen aufeinander: Top-Ökonom Hans-Werner Sinn und ehemaliger Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach stritten über die Zukunft der Rente – und darüber, wie das Rentenniveau von 48 Prozent gesichert werden kann.
Hans-Werner Sinn: Zehn Monate länger arbeiten
Sinn macht einen deutlichen Vorschlag, während Lauterbach zunächst nur zuhört: "Sie könnten ja sagen, wir erhöhen das Renteneintrittsalter. So, dass diese Finanzierungslasten für die Steuer gar nicht sich ergeben. Dann können Sie die 48 Prozent halten. Wie viel müsste man es erhöhen? Pi mal Daumen gerechnet, sind das ungefähr zehn Monate, die Sie da brauchen. [...]. Dann brauchen Sie keine Steuern zu erhöhen."
Karl Lauterbach sieht Verschärfung der Ungerechtigkeiten
Daraufhin widerspricht Lauterbach klar und muss sich dabei mehrfach gegen Sinns Einwürfe behaupten: "Wenn wir länger arbeiten, dann tun wir so, als wenn die Lebenserwartung in der Bevölkerung überall länger wird." Sinn wirft ein: "Die wird überall länger." Lauterbach verneint daraufhin, doch Sinn lässt sich nicht beirren: "Ja, doch!"
Nachdem Sinn Lauterbach aussprechen ließ, warnte der ehemalige Bundesgesundheitsminister, dass eine pauschale Erhöhung des Rentenalters diese Ungerechtigkeit weiter verschärfen würde. Sinn entgegnete, die Ungleichheiten seien bekannt, ließen sich rechtlich aber kaum individuell ausgleichen.
Nachzulesen auf www.focus.de.