„Angst vor der Rente – Wenn das Geld später nicht reicht.

 

BR, Münchner Runde, 11. Dezember 2019, ca. 42 Minuten.

Pressebericht des BR:

Linke und FDP fordern Stärkung der Betriebsrente

Was muss die Politik und was müssen wir selbst tun, um für das Alter vorzusorgen? Diese Frage wurde kontrovers in der Münchner Runde diskutiert. Doch bei der Betriebsrente waren sich zwei überraschend einig.

Dass sich im Deutschen Rentensystem so schnell wie möglich etwas tun muss, darüber waren sich alle Gäste der Münchner Runde einig. Nur was?

Die Bundestagsabgeordnete und ehemalige Parteivorsitzende der Linken, Gesine Lötzsch, will die betriebliche Altersvorsorge ausbauen.

"Wir brauchen mehr Betriebsrenten. Wir haben aber auch vor allem im Osten Deutschlands sehr viele kleine Betriebe, die strukturell gar nicht die Möglichkeit haben und da müssen wir sehen, wie wir regulierend eingreifen." Gesine Lötzsch, Die Linke

Kleine Betriebe könnten durch eine arbeitgeberfinanzierte Betriebsrente finanzielle Schwierigkeiten bekommen, gab Lötzsch zu bedenken.

Auch die Bundesjugendsekretärin der IG Metall, Stefanie Holtz, forderte, die Arbeitgeber stärker in die Pflicht zu nehmen.

Überraschend: Auch Christian Dürr, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der FDP schloss sich der Forderung der Linkspartei an und plädierte für eine Stärkung der Betriebsrente.

"Das was erst ein auskömmliches Einkommen im Alter bringt, ist die betriebliche Altersvorsorge und die muss in Deutschland zum Regelfall werden." Christian Dürr, FDP

Daneben pochte der Bundestagsabgeordnete auf eine stärkere private Altersvorsorge. Arbeitnehmer müssten mehr privat investieren. Vehement dagegen: der ehemalige Präsident des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung, Hans Werner Sinn:

"Auch, wenn der Arbeitgeber formal zahlt, ist es faktisch doch der Arbeitnehmer. Die Traglast einer Abgabe auf Lohnbestandteile liegt immer beim Arbeitnehmer." Hans Werner Sinn, Finanzwissenschaftler

Wenn man den Arbeitgeber zwinge, Beiträge zu zahlen, dann sei das, was für den Arbeitnehmer netto herauskomme, entsprechend kleiner, warnte der Ökonom.

Quelle: www.br.de