Can Germany Be Saved? The Malaise of the World's First Welfare State

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Hans-Werner Sinn

MIT Press: Cambridge, Mass., 2007, 356 S, (grundlegend überarbeitete Auflage von Ist Deutschland noch zu retten?).

Wider den Zeitgeist - Hans-Werner Sinn: Notwendige Reformen für Deutschland

Wirtschafts-Bestseller Ist Deutschland noch zu retten? jetzt auch auf Englisch mit aktualisierten Daten 

Details

Can Germany Be Saved?

The Malaise of the World´s First Welfare State

von Hans-Werner Sinn



MIT Press, Juni 2007, 356 S., 50 Illus.

$29.95/£18.95 (gebunden)

ISBN-13: 978-0-262-19558-4



MIT Press, April 2009, 376 S., 50 Illus.

$21.95/£14.95 (Taschenbuch)

ISBN-13: 978-0-262-51260-2

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Wider den Zeitgeist - Hans-Werner Sinn: Notwendige Reformen für Deutschland

Vor vier Jahren löste der Präsident des ifo Instituts mit seinem Buch Ist Deutschland noch zu retten? eine umfassende Diskussion um den Standort Deutschland aus. In einem wegweisenden "6+1-Punkte-Programm" zählte Hans-Werner Sinn auf, was getan werden müsste, um den deutschen Standort fit für die Globalisierung zu machen: Aktivierende Sozialhilfe, Frührente bei freiem Hinzuverdienst, Investivlöhne, dezentrale Lohnfindung, niedrigere Einkommensteuern und Kinderrente gehörten zu seinen Themen.

Seitdem ist einiges geschehen: Deutschland hat die rote Laterne an Italien abgegeben und im Jahr 2006 mit einer Wachstumsrate von 2,8 Prozent wieder den Durchschnitt der alten EU-Länder erreicht. Obwohl der Aufschwung noch bis zum Ende des Jahrzehnts dauern könnte, wäre es indes falsch zu sagen, dass das Land seine Hausaufgaben schon gemacht hat. Zwar war die Agenda 2010 ein Schritt in die richtige Richtung, weil mit der Abschaffung der Arbeitslosenhilfe die Lohnersatzeinkommen und damit auch die Anspruchslöhne gesenkt wurden. Das hat zur Belebung des Arbeitsmarktes beigetragen. Doch hat die Politik mit den gerade beschlossenen Regeln zum Mindestlohn wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Die genannten Reformen sind drängender denn je.

Der jetzige Aufschwung vernebelt den Blick auf die strukturellen Schwächen des Landes. Diesen Aufschwung verdankt Deutschland in erster Linie der boomenden Weltwirtschaft, die nun schon im vierten Jahr mit einer Rate von fünf Prozent wächst, was einen Nachkriegsrekord darstellt. Der Boom wird vor allem von der Nachfrage nach Investitionsgütern getragen. Weil Deutschland sich auf die Produktion solcher Güter spezialisiert hat, profitiert es von ihm in besonderem Maße.

Deutschlands Reformbedarf im Umfeld des Sozialstaates und des Arbeitsmarktes ist ungeschmälert. Das Hauptproblem ist Deutschlands überaus starre und rigide Lohnstruktur, die durch die Macht der Gewerkschaften und die Lohnersatzleistungen des Sozialstaates, die implizite Mindestlöhne sind, von unten her hochgestaucht wurde. Deswegen sind zu viele Arbeitsplätze wegrationalisiert worden, deswegen ist der Sektor der haushaltsnahen Dienstleistungen kaputt, deswegen investiert Deutschland mehr im Ausland als im Inland und deswegen hält das Land den zweifelhaften Titel des Weltmeisters bei der Arbeitslosigkeit der gering Qualifizierten. Die hohen Löhne für einfache Arbeit treiben das Land auch zu schnell in die Richtung einer Basar-Ökonomie, die ihre Werkbänke vom Tresen löst und in Niedriglohnländer verlagert. Die verfügbaren Kräfte werden auf die kapital- und wissensintensiven Exportsektoren einschließlich der Endstufen der Produktion konzentriert, doch der Preis dafür ist eine übermäßig rasche Vernichtung der arbeitsintensiven Binnensektoren, was per saldo Beschäftigungs- und Wachstumseinbußen mit sich bringt. Dass die übermäßig rasche Entwicklung der Wertschöpfung im Export, die die notwendige Begleiterscheinung der deutschen Überspezialisierung ist, von der Öffentlichkeit als Erfolg wahrgenommen wird, trägt zum deutschen Erkenntnisproblem bei.

Auch seine demographischen Probleme nimmt das Land noch nicht wahr, weil seine Baby-Boomer, die Anfang vierzig sind, derzeit noch in Saft und Kraft stehen. Dass Deutschland unter allen OECD-Ländern die kleinste Zahl von Geburten relativ zu seiner Bevölkerung hat, ist weithin unbekannt. Die Defizite werden aber spätestens in etwa fünfzehn bis zwanzig Jahren für jedermann sichtbar den Beginn einer größeren Krise des deutschen Sozialsystems einläuten.

Sinn analysiert die strukturellen Schwächen der deutschen Wirtschaft und zeigt Wege zur Überwindung dieser Schwächen auf. Der deutsche Sozialstaat in seiner jetzigen Form ist nicht zukunftstauglich, der Arbeitsmarkt zu unflexibel, die Gewerkschaften zu mächtig, die Rente nicht sicher. Mit der englischen Fassung 'Can Germany be saved?' erörtert Sinn dem Zeitgeist zum Trotz Deutschlands strukturelle Probleme und zeigt auf, wie der Aufschwung für weitere Reformen genutzt werden kann.

Stimmen zum Buch

"Although Germany is having a good run at the moment, the general experience on the Continent over the past dozen years (and the dozen before that) has been limping, catch-up growth without indigenous innovations, low labor force participation, and low job satisfaction. Hans-Werner Sinn's book is essential for those who recognize the seriousness of the problem."

--Edmund S. Phelps, McVickar Professor of Political Economy and Director, Center on Capitalism and Society, Columbia University, and Nobel Laureate in Economic Sciences (2006)

"Hans-Werner Sinn is one of the leading European economists of his generation. He cares deeply about the contribution that economists can make to both economic and social policy, and he is clear and articulate in both his views and his writing. Agree with him or not, his contribution to the way Germans now see themselves is immense, and it is set out here with vigor, verve, and a persuasive force that is both highly readable and challenging to those he sees as trapped in the past."

--John Whalley, Professor and William G. Davis Chair in International Trade, University of Western Ontario

"Hans-Werner Sinn provides a well-written and well-reasoned diagnosis of Germany’s economic illness. Weaving together historical discussion and political analysis with a wealth of data, he separates sense from sophistry and elucidates the real choices that Germany faces to adjust its traditional welfare state so as to deal with its high rate of unemployment, its rapidly aging population, its unsustainable budget, and the 'withering east.' For those holding out hope for a painless solution, the news is not good, but Sinn's creative vision of a stronger, viable German economy is illuminating, not just for his country but for the many developed nations that confront similar dilemmas."

--Alan J. Auerbach, Director, Robert D. Burch Center for Tax Policy and Public Finance, University of California, Berkeley

"Finally, an economist who tells it like it is. This book belongs on the desks of every member of the German cabinet and every member of the German parliament."

--Hans-Olaf Henkel, Bank of America (former President of the Leibniz Association and former President of the Federation of German Industries)

"Germany needs a new attitude. In a time when the ifs and hows of reforms are greatly argued over, Professor Sinn and his book are dead right. With his knife-sharp analysis of the dire findings and clear instructions for action, he provides the way. Required reading."

--Heinrich von Pierer, former Chairman of the Supervisory Board, Siemens AG

"What Germany needs: unconventional ideas, creativity, openness, and the courage to address uncomfortable themes quickly and aggressively? Hans-Werner Sinn delivers all of this. Worth reading."

--Dieter Rampl, Chairman of the Board of Directors, UniCredit Group

Rezensionen

„Can Germany Be Saved? The Malaise of the World's First Welfare State“German Studies Review, Mai 2010, S. 437-438.

„Can Germany Be Saved? The Malaise of the World's First Welfare State“, Presseecho, Comparative Labor Law & Policy Journal 32 (1), 2010, S. 293 - 298

„Comment concilier profits et solidarité?“Sociétal, 19.02.2008.

„Can Germany Be Saved? The Malaise of the World's First Welfare State“The Business Economist, 01.01.2008.

„A misdiagnosis of Germany’s malaise“Financial Times, 23.07.2007, Nr. 36441, S. 6.

„The German economy“The Economist, 14.07.2007, Nr. 8537, S. 81-82.